„Sport war mein Leben – nicht nur Fußball“

Bärbel Wohlleben gilt als Pionierin des deutschen Frauenfußballs. Bereits mit zehn Jahren begann sie, in einem Jungsteam Fußball zu spielen. Ungewöhnlich für die damalige Zeit: ihre Eltern haben sie dabei von Anfang an unterstützt. Sportlich sei sie schon immer gewesen, sagt sie, doch die Begeisterung für den Fußball kam dann so richtig, als die deutschen Fußballer 1954 zum ersten Mal Weltmeister wurden.
Vier Jahre lang spielte sie zusammen mit Jungen, bevor sie sich eine Mädchenmannschaft suchte. Der Frauenfußball sei früher ganz anders gewesen, berichtet Bärbel Wohlleben. Anfang der 1970er Jahre, zu Beginn der Frauenfußball-Ära, war die Sportart viel langsamer, die Spielzeit betrug zwei Mal 30 Minuten und der Ball war kleiner. Die fußballspielenden Frauen waren vielen hämischen Kommentaren männlicher Zuschauer ausgesetzt und auch schlechte Vorurteile ihnen gegenüber gehörten dazu. Dennoch ist sie der Meinung, dass der Frauenfußball früher wie heute viel fairer sei als der Männerfußball.
Erst in den 1980er Jahren feierte der Frauenfußball erste Erfolge, was diesen in Deutschland langsam populärer machte. Bärbel Wohlleben selbst feierte während ihrer Karriere Aufstiege und Meisterschaften. Sie war auch die erste Frau, die ein Tor des Monats schoss – nämlich beim Meisterschaftsspiel 1974, welches ihr Team, der TuS Wörrstadt, am Ende mit 4:0 für sich entscheiden konnte.

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„Sonst wäre ich vielleicht schon längst eingerostet.“, Bärbel Wohlleben

Sport war schon immer ihr Leben – nicht nur der Fußball. Bärbel Wohlleben spielte früher auch Handball und machte Leichtathletik – Fünfkampf. Heute ist Bärbel Wohlleben noch immer als Jugendtrainerin aktiv. Den Mädchen gibt sie immer noch wichtige Werte mit auf den Weg: Teamgeist, soziales Verhalten, Ehrgeiz und positives Denken. Gleichzeitig wünscht sie sich, dass der Frauenfußball in der Gesellschaft noch mehr Anerkennung und ein größeres Publikum findet.