Der ASV Dachau ist ein Verein, der Volleyball nicht nur spielt, sondern lebt – und genau das spürt man, wenn man mit den Menschen spricht, die hier jeden Tag auf und neben dem Feld stehen. Klar, die Geschichte ist groß: Meistertitel, Pokalsieg, Champions-League-Finale, der „Schuhkarton“ (die Halle der Dachauer), als Mythos. Aber was den ASV heute ausmacht, erzählen vor allem die Gesichter des aktuellen Kapitels und ihre Perspektiven zeigen, warum der Volleyball in Dachau so besonders ist.
Da ist zum Beispiel Tobias Besenböck, der den Weg des Vereins aus nächster Nähe kennt. Sein Vater, der ehemalige Nationalspieler Wolfgang Besenböck, spielte einst selbst in Dachau in der 1. Liga, und so war Volleyball beim ASV früh Teil von Tobias’ Zuhause. Als Jugendspieler entwickelte er sich im Verein, gewann mit Dachau sogar die Deutsche U14-Meisterschaft und ging dann Schritt für Schritt den klassischen Dachauer Weg: Regionalliga, Dritte Liga, Zweite Liga – bis oben hin: „Für mich war der Aufstieg von der zweiten in die erste Liga auf jeden Fall ein Meilenstein, auf den ich sehr lange hingearbeitet habe und der mir immer noch viel bedeutet – endlich ganz oben mitspielen! Es waren auf jeden Fall sehr schöne Momente, die ich nie vergessen werde.“

„Für mich war der Aufstieg von der zweiten in die erste Liga auf jeden Fall ein Meilenstein.“, Tobias Besenböck
Gleichzeitig spricht Tobias offen über die Realität hinter dem Spitzensport. Er wünscht sich, dass Volleyball in Deutschland mehr Aufmerksamkeit bekommt – bei Fans, in der Gesellschaft, aber auch in der Wirtschaft. Nicht aus Eitelkeit, sondern weil die Bedingungen den Alltag vieler Bundesliga-Spieler prägen. Fast alle im Team müssten neben dem Leistungssport noch studieren oder arbeiten müssen. Auch er selbst jongliert Studium, Werkstudentenjob und seine Arbeit in einem nachhaltigen Fashion-Startup. Und wenn die Saison läuft, wird aus dieser Mischung ein echter Dauersprint: früh raus, Uni oder Arbeit, direkt ins Training, schlafen, wieder von vorn. Entspannen ist selten drin – aber er macht es trotzdem, weil da etwas ist, was stärker ist als Müdigkeit: die Liebe zum Spiel.
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Über allem steht Cheftrainer Patrick Steuerwald, der diesen Dachauer Weg seit 2021 entscheidend mitprägt. Er bringt die Erfahrung eines langen Profi-Lebens mit – Nationalmannschaft, Ausland, DVV-Pokalsiege – aber noch stärker spürt man bei ihm die Leidenschaft dafür, Volleyball weiterzugeben. Er erzählt, dass er zwar ein Studium abgeschlossen hat, aber für ihn immer klar war: Wenn es irgendwie geht, will er im Volleyball bleiben. Weil er dort zu Hause ist, weil er dafür brennt, weil das seine Welt ist.
Und genau deshalb ist ihm eines besonders wichtig: nachhaltige Strukturen im Volleyball. Er wünscht sich bessere Rahmenbedingungen – von der Spitze bis zur Basis –, gute Trainer, stabile Förderung, einen Unterbau, der den Sport langfristig trägt. Nicht als abstraktes Konzept, sondern weil er sieht, wie sehr ein Verein wie Dachau davon lebt, dass alle Zahnräder ineinandergreifen.
„Für mich war der Aufstieg von der zweiten in die erste Liga auf jeden Fall ein Meilenstein.“, Tobias Besenböck
Wenn man diese drei Stimmen zusammen hört, entsteht ein Bild, das weit über Tabellenplätze hinausgeht: Dachau ist Tradition – ja. Aber Dachau ist vor allem Gegenwart. Ein Verein, der mit Leidenschaft arbeitet, der seine Talente großzieht, der seinen Spielern Verantwortung gibt und in dem Teamgeist kein Slogan ist, sondern Alltag. Ein Club, der weiß, wo er herkommt – und trotzdem jeden Tag neu daran glaubt, dass das nächste Kapitel noch besser werden kann.


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